Die Auswirkungen des Klimawandels

Die Auswirkungen des Klimawandels sind bereits heute sichtbar und spürbar. Diese Veränderungen sind für die derzeit lebende Generation unumkehrbar. Solange die Menschheit weiterhin Treibhausgase in die Atmosphäre freisetzt, wird sich die Situation verschlechtern.

Die Erde wird sich weiterhin erwärmen, und die Auswirkungen werden tiefgreifend sein. Der globale Klimawandel ist kein zukünftiges Problem mehr. Veränderungen im Erdklima, die durch erhöhte menschliche Emissionen von wärmespeichernden Treibhausgasen verursacht werden, haben bereits weitreichende Auswirkungen auf die Umwelt: Gletscher und Eisschilde schrumpfen, Fluss- und Seeeis bricht früher auf, die geografischen Verbreitungsgebiete von Pflanzen und Tieren verschieben sich, und Pflanzen und Bäume blühen früher.

Effekte, die Wissenschaftler schon lange als Folge des globalen Klimawandels vorhergesagt hatten, treten nun ein, wie der Verlust von Meereis, beschleunigter Anstieg des Meeresspiegels und längere, intensivere Hitzewellen.

Das Ausmaß und die Geschwindigkeit des Klimawandels sowie die damit verbundenen Risiken hängen stark von kurzfristigen Minderungs- und Anpassungsmaßnahmen ab. Mit jedem weiteren Anstieg der globalen Erwärmung nehmen die prognostizierten negativen Auswirkungen und damit verbundenen Verluste und Schäden zu.

Dürren, Waldbrände und extreme Niederschläge

Einige Veränderungen, wie Dürren, Waldbrände und extreme Niederschläge, geschehen schneller als Wissenschaftler zuvor eingeschätzt haben. Tatsächlich haben moderne Menschen laut dem Zwischenstaatlichen Ausschuss für Klimaänderungen (IPCC) — dem von den Vereinten Nationen eingerichteten Gremium zur Bewertung der Klimawissenschaften — noch nie zuvor die beobachteten Veränderungen unseres globalen Klimas gesehen, und einige dieser Veränderungen sind in den nächsten Hunderten bis Tausenden von Jahren irreversibel.

Wissenschaftler sind sich sicher, dass die globalen Temperaturen in den kommenden Jahrzehnten weiter steigen werden, hauptsächlich aufgrund der durch menschliche Aktivitäten erzeugten Treibhausgase.

Der sechste Bewertungsbericht des IPCC, der 2021 veröffentlicht wurde, stellte fest, dass menschliche Emissionen von wärmespeichernden Gasen das Klima seit 1850-1900 bereits um fast 2 Grad Fahrenheit (1,1 Grad Celsius) erwärmt haben. Es wird erwartet, dass die globale Durchschnittstemperatur in den nächsten Jahrzehnten 1,5 Grad Celsius (etwa 3 Grad Fahrenheit) erreichen oder überschreiten wird. Diese Veränderungen werden alle Regionen der Erde betreffen.

Die Schwere der durch den Klimawandel verursachten Auswirkungen wird vom zukünftigen Verhalten der Menschheit abhängen. Mehr Treibhausgasemissionen werden zu extremeren Klimaereignissen und weitreichenden schädlichen Auswirkungen auf unserem Planeten führen. Diese zukünftigen Auswirkungen hängen jedoch von der gesamten Menge des ausgestoßenen Kohlendioxids ab. Wenn es gelingt, die Emissionen zu reduzieren, können einige der schlimmsten Effekte möglicherweise vermieden werden.

Die wissenschaftlichen Beweise sind eindeutig: Der Klimawandel ist eine Bedrohung für das menschliche Wohlergehen und die Gesundheit des Planeten. Jede weitere Verzögerung eines konzertierten globalen Handelns wird das kurze, sich schnell schließende Zeitfenster für eine lebenswerte Zukunft ungenutzt verstreichen lassen.

Zukünftige Auswirkungen des globalen Klimawandels in den Vereinigten Staaten

Der Meeresspiegel in den USA wird voraussichtlich um 1 bis 6,6 Fuß bis 2100 ansteigen

Der globale Meeresspiegel ist seit Beginn verlässlicher Aufzeichnungen im Jahr 1880 um etwa 20 Zentimeter gestiegen. Bis 2100 prognostizieren Wissenschaftler, dass er mindestens um einen weiteren Fuß (0,3 Meter) steigen wird, möglicherweise aber auch um bis zu 6,6 Fuß (2 Meter) in einem Szenario mit hohen Emissionen. Der Meeresspiegel steigt aufgrund des zusätzlichen Wassers aus schmelzendem Landeis und der Ausdehnung des Meerwassers bei Erwärmung.

Hurrikane werden stärker und intensiver

Wissenschaftler sagen voraus, dass die Intensität der Hurrikan-Stürme und die Niederschlagsmengen zunehmen werden, wenn sich das Klima weiter erwärmt.

Mehr Dürren und Hitzewellen

In den südwestlichen USA werden Dürren und Hitzewellen (Perioden mit abnormal heißem Wetter, die Tage bis Wochen dauern) voraussichtlich intensiver werden, während Kältewellen seltener und weniger intensiv werden.

Längere Waldbrandsaison

Steigende Temperaturen haben die Waldbrandsaison im Westen der USA verlängert und intensiviert, wo die langfristige Dürre in der Region das Risiko von Bränden erhöht hat. Wissenschaftler schätzen, dass der menschengemachte Klimawandel die verbrannte Waldfläche in den letzten Jahrzehnten bereits verdoppelt hat. Bis etwa 2050 wird erwartet, dass die durch Waldbrände vernichtete Landfläche in den westlichen Bundesstaaten um das Zwei- bis Sechsfache zunimmt. Selbst in traditionell regenreichen Regionen wie dem Südosten der USA wird ein Anstieg der Waldbrände um etwa 30 % prognostiziert.

Die globalen Temperaturen werden weiter steigen

Der Sommer 2023 war der heißeste Sommer, der jemals auf der Erde aufgezeichnet wurde, mit einer Temperatur von 0,41 Grad Fahrenheit (0,23 Grad Celsius) wärmer als jeder andere Sommer in NASAs Aufzeichnungen und 2,1 Grad Fahrenheit (1,2 Grad Celsius) wärmer als der durchschnittliche Sommer zwischen 1951 und 1980.

Die Arktis wird sehr wahrscheinlich eisfrei werden

Die Eisbedeckung im Arktischen Ozean wird voraussichtlich weiter abnehmen, und der Arktische Ozean wird sehr wahrscheinlich im Spätsommer praktisch eisfrei sein, wenn die aktuellen Prognosen zutreffen. Diese Veränderung wird voraussichtlich vor Mitte des Jahrhunderts eintreten.

 

Psychische Gesundheit und Klimawandel

Eine kürzlich im Deutschen Ärzteblatt veröffentlichte Umfrage zeigt, dass 71 Prozent der Psychotherapeuten berichten, dass ihre Patienten Sorgen über die Klimakrise äußern. 41 Prozent der Therapeuten hatten Patienten, die aufgrund von Klimaangst, veränderter Gefühlslage und Depressionen eine Behandlung begonnen haben. Andreas Meyer-Lindenberg, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, bestätigt, dass die Klimaangst in der Bevölkerung zunimmt. Mit jedem Grad Temperaturanstieg steigt das Ausmaß an psychischen Störungen um etwa 0,9 Prozent.

Hitze macht uns nicht nur anfälliger für psychische Störungen, sondern auch aggressiver. Studien zeigen, dass bei Hitze mehr im Straßenverkehr gehupt wird, Hunde öfter beißen und aggressive Kommentare in sozialen Medien zunehmen. Besonders gefährdet sind ohnehin schon psychisch kranke Menschen, bei denen die Sterblichkeit bei Hitzewellen laut Meyer-Lindenberg dreimal höher ist.

Ein Beispiel für die langanhaltenden psychischen Auswirkungen von Naturkatastrophen ist Hurrikan Katrina, der 2005 die Golfküste der USA verwüstete. Ein Jahr später litten mehr als ein Drittel der Bevölkerung an posttraumatischen Belastungsstörungen, und auch lange danach stiegen die Fälle von Angststörungen und Suchterkrankungen.

Die Auswirkungen des Klimawandels sind vielfältig und weitreichend. Sie betreffen nicht nur die Umwelt und das Klima selbst, sondern haben auch tiefgreifende Konsequenzen für die menschliche Gesundheit und das soziale Gefüge.